Aktuell

„Nordhessischer Kultursommer am 8. + 9.7. 2023“

Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald? Nein, weit gefehlt, der Kultursommer öffnete uns seine allerschönsten Konzertsäle an der Hessenschanze und am Forsthaus Beberbeck.

Selbst für die Kassler ist es hier ein wenig abgelegen, aber die Atmosphäre war wundervoll an den heißesten Tagen des bisherigen Jahres.

Die Freude an diesem Abenteuer ist groß. Obendrein haben wir uns das erste Mal ohne Gitarrenverstärker zusammen versucht und wurden mit einer schönen neuen Erfahrung belohnt.

Die Vögel halfen uns beim Einspielen.

Das Publikum brachte sich mindestens eine Sitzgelegenheit mit, wenn nicht gar ein ganzes Brotzeitsortiment mit Picknickdecke, manche immerhin einen Piccolo und Sektglaserl.

So was Legeres und Nettes. Liebe Veranstalter, wir sind (im Sommer!) die geborenen Trapper und wünschen uns jetzt öfters einen soliden Wald – oder Wiesenboden unter den Füßen. Keine Garderobe, Pausenverpflegung bringt sich jeder nach seinem Gusto selbst mit, Toiletten: ja mei … und anschließend klappt man die Konzertbestuhlung wieder zusammen und überläßt den Wald wieder Fuchs und Hase.

Der Viechereien des deutschen Musikrats


Wir Musiker werden dankenswerterweise aktuell auch unterstützt. Die Auftritte wurden zwar deutlich weniger und die Leute trauen sich immer noch nicht so recht ins Konzert, aber der DEUTSCHE MUSIKRAT ermutigt klassische Musiker dazu, sich Projekte auszudenken und fördert das dann im Rahmen eines Stipendiums. So kommt man plötzlich – auch in meinem hohen Alter – noch zu einem Stipendium, was für mich eine neue Erfahrung ist.
 
Ein Preisgeld habe ich zwar schon einmal bekommen, nach einem Kammermusik-Wettbewerb, wo Cosi fan Tango mit Ensembles aus aller Welt erfolgreich um die Wette gespielt hat. Und das erste Stipendium vom Deutschen Musikrat letztes Jahr, das ich mir mit dem Hackbrettisten und Freund Michel Watzinger teilte. Wir hatten interessante Begegnungen und es war eine schöne Erfahrung.
 

In meinem neuen Stipendiumsfall durfte ich Kreativität freisetzen, indem ich Tierstücke aufnahm, das heißt einspielte. Das Technische lag ganz bei Christoph Hellhake.
Logisch: Die „Hummel“. Aber auch ein „Coucou“ von Louis-Claude Daquin (1694 – 1772), ein „Petit ane Blanc“ und ein „Marchande d ´eau Fraiche“ von Jacques Ibert, sowie von Gershwin „Walking the dog“

Dessen nicht genug, arbeiten der Maler und Puppenbauer/Spieler Stefan Fichert und der Filmer, Photograph und neuerdings auch Tontechniker und Mikrophonebesitzer Christoph Hellhake auf ein kleines Zauberfilmchen hin, das demnächst unter der Zauberbuche gedreht werden soll. Die Filmmusik besteht aus den gekürzten Viechereien.

Falls sich jemand aufgerufen fühlt, die Musik seinerseits zu bebildern, vertanzen, in Reimform zu gießen, seiner Musikschule zu größerem Akkordeongelüsten zu verhelfen – er darf!
Sofern er uns sowie den Musikrat erwähnt, der das Projekt ermöglicht hat.

 
Walking the dog
 

Le petit ane blanc
 

Le coucou
 

La Marchande d’eau Fraiche
 

Der Hummelflug
 

 
 
 
 

Die Fledermaus in Langenlois

Nach den ganzen „Ernteausfällen“ im Jahre Covid 2020 war es das reinste Sommermärchen, in Langenlois mit einem prachtvollen 15- köpfigen Instrumentalensemble unter dem Dirigat von Tscho Theißing und dessen fetzigen Arrangements wieder auftreten zu dürfen. Dazu ein 15- köpfiges sehr lustiges, talentiertes und engagiertes junges Sängerteam und ganz fabelhafte, so sehens- wie hörenswerte Solisten. Jede Solistin, jeder Solist wäre allein schon einen Soloabend wert – Erwin Belakowitsch, unser Gabriel von Eisenstein hat auch einen und ich darf ihn begleiten bei „ … mein Herz läßt dich grüßen!“ (siehe unten) Der neue Intendant der Festspiele Christoph Wagner -Trenkwitz gibt sich als fulminanter Gefängnisdiener Frosch die Ehre bei dieser kunterbunten Fledermaus vor dem Schloß Haindorf im Geist der 20er Jahre. Acht Vorstellungen im Land wo der Veltliner und die Marillen daheim sind, mit teils recht wässrigem Abgang, denn die Schloßfestspiele spielen bei nahezu jedem Wetter draußen.

 

 
 
 
 

Wien dreht auf, im Sommer 2021

Im Jahre 2020 kam es vornehmlich zu großen Streichungen im Kalender, aber im Sommer anläßlich der zwei Fledermaus – Ersatzkonzerte vor dem Schloß Haindorf zu einem großen „Zufall“ („Zufallen tut a Tür“ kommentierte damals ein lieber Freund), einem Zugewinn namens Erwin Belakowitsch, dem Herrn von Eisenstein der verschobenen Produktion, der auf die Schnelle ein Akkordeon für sein eigenes Projekt brauchte, nämlich die CD-Produktion „ … mein Herz läßt Dich grüßen“.
Ich vermisse ja seit dem Abgang des großen Bühnenmagiers Michael Heltau das Uneindeutige, das Nichtfestlegbare, oder anders gesagt: das Je ne sais quoi. Seine Fans reisten ihm von weither nach, um sich verzaubern und verführen zu lassen.
Des Erwin Belakowitsch wunderschöne Stimme changiert uneindeutig zwischen Tenor und Bariton. Er ist ein schauspielender Sänger, dem man glaubt was er singt, ob Schubertlied oder anderweitige gute Unterhaltung. Seine Fans reisen ihm von weither nach, denn er hat das gewisse Etwas. Je ne sais quoi.