„Der erste Mensch“
nach Albert Camus
mit Joachim Król & dem Orchestre du Soleil

Termin Details

  • Datum:
  • Ort:

    Nationaltheater Mannheim
    Am Goetheplatz, 68161 Mannheim, 0621 16800

 

nach Albert Camus
Textbearbeitung, Produktion, Inszenierung: Martin Mühleis,
Musik: Christoph Dangelmaier
Mit: Joachim Król (Sprecher) und dem l´Orchestre du Soleil (Akkordeon: Maria Reiter, Flöte/Klarinette: Ekkehard Rössle, Kontrabass: Christoph Dangelmaier, Oud: Samir Mansour, Percussion: Omar Placencia)

Es ist die autobiographische Geschichte einer Kindheit in einer kargen, von Armut geprägten Welt. Auf der Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat, beginnt der Erzähler seine Reise zurück in seine Kindheit. Er kehrt heim in die Hitze Algiers, in die Härte, die Unschuld, die Einfachheit – in die Welt der „natürlichen Schönheit“, die dem technischen Fortschritt geopfert wurde.
Er erinnert sich an die freie Schwerelosigkeit am Strand, in der Sonne, im Meer. Er erinnert sich an die Faustkämpfe mit seinen Freunden in den Gassen, die Jagd in der Wüste, zu der er mit seinem Onkel am frühen Morgen aufbrach, das Fußballspiel am Strand, die brütende Hitze und immer wieder das Licht und die Liebe zu Büchern. Er erzählt von seiner Kindheit, die er mit seiner schweigsamen verträumten Mutter und einer dominanten Großmutter im Armenviertel Algiers verbringt. Von der Aufnahme ins Gymnasium, die ihn der „unschuldigen Welt entrissen“ hat, in eine „unbekannte Welt geworfen“.
Eines Tages, erfüllt und erschreckt von den Lehren, die er in der Schule erfährt, kommt er nach Hause zu seiner Mutter, der Analphabetin und fragt: ‚Mama, was ist das Vaterland?‘ Und sie hatte den erschrockenen Ausdruck bekommen, wie jedes Mal, wenn sie etwas nicht verstand. ‚Ich weiß nicht‘, hatte sie gesagt. – ‚Es ist Frankreich.‘ – ‚Ach ja?‘. Ihr widmet er sein Buch: „Dir, die Du dieses Buch nie wirst lesen können.“
Aus der Geborgenheit einer liebenden Mutter, einer strengen, doch zukunftsorientierten Großmutter – und einem Lehrer, der das Potential eines guten Schülers erkannte und retten wollte, entwickelt sich der Erzähler zu einem weltweit gefeierten Autor und Philosophen.

Eingebettet in die Musik, die der Komponist Christoph Dangelmaier aus Elementen des arabischen Rai und des französischen Musette für diesen Bühnenmonolog geschrieben hat, erzählt der Schauspieler Joachim Król auf seine unnachahmliche Art von einem, der seinen Vater gesucht – und den Sohn gefunden hat: den ersten Menschen am Ursprung seines Lebens. In seiner berührenden und spannenden Geschichte berichtet er von der Kraft der Bildung – und davon, dass es jeder schaffen kann. Jeder, so Camus, kann sich selbst in den Mittelpunkt einer machbaren Zukunft setzen. Für diesen Aufbruch aus der eigenen Existenz ist er das personifizierte Beispiel.
 

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    Nationaltheater Mannheim
    Am Goetheplatz, 68161 Mannheim, 0621 16800