„Des Frühlings Erwachen um die halbe Welt“

Der „Heidelberger Frühling“ gab den Auftakt und begrüßte uns mit zierlichen Kirschblüten und einem vollen Haus …  
… indes in Fraßhausen gefühlt noch die großen Schneehaufen lagen. 
Am 21.3.19 traten wir mit „La femme c´est moi“ in der schönen Stadthalle zu Heidelberg auf. 


Derweilen Tscho Theissing schon für die nächste Reise übt …

Danach kamen bunt gemixt daher: die Derniere des spanischen Bildhauers Pedro Requejo Novoa, der u.a. seine wunderschönen Skulpturen von Don Quijote und Sancho Pansa und den unvergleichlichen Minotaurus vor´s Münchner Künstlerhaus stellte. Wir feierten die Derniere zusammen mit dem Instituto Cervantes Múnich mit einer spanisch/deutschen Lesung mit Musik.  
Gleich danach verbrachte ich drei Tage in einem Führungssymposium über die Zukunft des Druckereigewerbes, wirkte mit Gerald Huber im winzigen Sisischloß in Aichach und dann ging´s nach Wien/Schwechat und für etliche Stunden in den Flieger.
 
 
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
 
 

Don Quijote auf der Ostseite der Erdkugel (unten)


Wie lange möchte ich schon Japan besuchen und die Japaner, die mir sehr imponieren!  
Elisabeth Kulman machte es endlich möglich mit unserem Engagement am 9. April 2019 in der riesigen Bunka Kaikan in Tokyo. Er wird dort Hanami, das Kirschblütenfest sehr gefeiert und die erste Blüte, die gesichtet wird, überträgt man zur besten Sendezeit in allen großen Fernsehsendern. Es sind Zierkirschen, also für Insekten und damit für Vögel uninteressant, drum ist es gespenstisch still um die Blütenbäusche, die aussehen wie angewurzelte duftige Abendwolken.




Im Probenraum hingegen duftete der Blumenpokal für Ricardo Muti derartig penetrant, daß es unsern Cellisten Franzi Bartolomey fast von den Füßen holte. Der Strauß durfte fürderhin nicht mehr mitproben, sondern mußte vor der Tür lauschen. Der erwarteten Exotik ein bißchen abträglich waren die vielen Österreicher von Servus TV, die mit Ian Hollender auch beim Festival zugegen waren und mit ihren Gerätschaften herumwerkelten. 

Japan scheint mir aber von allen Ländern, die ich bisher bereiste, am schwersten zugänglich, zumal wenn man sich als Analphabet dort aufhält und weder die diversen einheimischen hochästhetischen Schriften lesen, noch die zierlichen Vogellaute der perlhäutigen Mädchen verstehen kann, in den Tempeln pro fanum steht und nicht einmal weiß, wer dort und auf welche Weise verehrt wird. Sie haben sich ihr Geheimnis bewahrt und ich hoffe, wieder einmal beruflich hinzudürfen. Das Trainieren mit Eßstäbchen täte dringend not. Ich saß bei der großen Einladung nach dem Konzert, wo man uns beinahe rabiat von den Autogrammwünschern losgeeist und in Limousinen geschubst hat, neben dem Gastgeber Herrn Suzuki, der mir großzügig  
Kunstwerke schwer zu definierenden Geschmacks und Herkunft auf den Teller lud. Meine japanerfahrenen Kollegen führen das dortige Eßbesteck wie Muttersprachler, mir gehorchten derzeit besser die Räucherstäbchen.
Elisabeth sang als letzte Zugabe: „Wien, Wien, nur Du allein“ auf japanisch. Das mache ihr einer nach! 

 
 
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
 
 

Um Wien ging es in der Steiermark erneut, nachdem ich dazwischen einen kurzen Odyssee-Ausflug in München mit Martina Koppelstetter, Michel Watzinger und Maria Hafner einlegte. Am 25 und 26.4. wurde ich mit Friedrich von Thun und den „Wiener Gschichtn“ nach Leoben und ins Schloß Wildon eingeladen. 
In Leoben steht ein wundersam altertümliches Theaterchen, das sogar mal ein Opernhäuschen war. Mit Rängen und allem was dazugehört.  



Die Spielstätte in Wildon wirkte hochmodern dagegen. Es war ein fulminantes Erinnerungsfest, handelte es sich doch um die Gegend, in der Friedrich von Thun ins Internat gegangen war. Er muß beliebt gewesen sein, denn es kamen viele ehemalige Mitschüler („Waast as no …“).



Der erste Teil der Lesung ist eine Kurzfassung von Werfels blassblauer Frauenschrift. Im zweiten Teil geht´s rund, mit einer Geschichte von Alfred Polgar und diversen Geschichtchen von Roda Roda.  


Wenn Friedrich von Thun als Draufgabe noch was singt, gibt´s überhaupt kein Halten mehr im Publikum. 

Schön war´s! 
Außerdem kriegt man in dieser Gegend Kürbiskernöl vom Erzeuger.